Florian Läufer (links)
Im Alter von 15 Jahren machte Florian Läufer, Jahrgang 70, ein Schulpraktikum in der gehobenen Küche eines großen Hamburger Hotels. Schnell war klar: Das ist Florians Ding! Auch der Küchenchef sah Potenzial in dem kleinen Buben und gab ihm am letzten Praktikumstag den Satz mit auf den Weg: „Wenn du hier deine Lehre beginnen möchtest, habe ich spätestens in zwei Wochen deine Bewerbung auf dem Tisch!“ Florian tat wie ihm befohlen. Einige Wochen später war der Lehrvertrag unterschrieben – und das Gymnasium zugunsten des Traumberufes abgebrochen. Mit zarten 16 Jahren lernte der schmächtige Teenager den Ernst des Lebens kennen. Und es wurde wirklich ernst! Die vielen Überstunden, ständiger Stress und körperliche Arbeit hielten Florian aber nicht davon ab, sich drei Jahre lang Tag für Tag durch die Lehrzeit zu beißen. Im Gegenteil: Nach 12 Stunden Arbeit schlief er häufig mit dem Kochbuch als Abendlektüre ein. Auch eine Art der Fortbildung.
Nachdem Florian seine Lehre mit besten Zensuren beendet hatte, zog es ihn beruflich erst in die Schweiz, später arbeitete er in verschiedenen Restaurants und Hotels, um sich auf jeder Station sechs bis zwölf Monate lang die Eigenarten, Kniffe und Tricks der jeweiligen Kollegen und Küchenchefs abzugucken. Gab es nichts mehr zu lernen, zog er weiter. Nach elf Wanderjahren traf Florian eine wichtige Entscheidung: Er gründete eine Familie der er seine Zeit schenken wollte und kehrte der Gastronomie den Rücken. Die Leidenschaft zum Kochen ist bis heute geblieben, der Beruf ist ein anderer geworden. Als Fotograf und Autor, vorwiegend im Angelbereich, verdient der Hamburger heute seine Brötchen. Gekocht wird immer noch, inzwischen aber ausschließlich für Familie und Freunde. Florian legt dabei Wert auf eine „ehrliche“ Küche, die sich durch frische Zutaten und „á la minute“-Kochen auszeichnet. „Früher habe ich meine Kreativität auf Tellern und Silberplatten ausgelebt und diese als Leinwand für meine Gerichte genutzt. Heute mag ich die Spielerei auf dem Anrichtegeschirr nicht mehr so gerne und bevorzuge eher die bodenständige Küche mit regionalen Lebensmitteln. Meine kreative Ader findet inzwischen eher Eingang in die Fotografie.“ so der Autor.
Claus-Peter Jobski † 2019 (rechts)
Wenn man wissen wollte, warum Claus-Peter Jobski unter seinen Fliegenfischerkollegen liebevoll „Fetti“ genannt wurde, musste man die Uhr einige Jahre zurückdrehen. Als Genießer der guten Küche, hatte sich der 47-jährige früher mit einigen Kilo mehr Leibesfülle als heutzutage in die Wathose gezwängt und am liebsten auf Meerforelle gefischt. Als er sich eines Tages auf die durchgehende Sitzbank eines alten VW Bus zwängen wollte, sagte sein Bruder, in Anlehnung der Fernsehserie „Hausmeister Krause“: „Fetti, mach dich nicht so dick!“ Daher der Spitzname. Die Leidenschaft Meerforelle war immer geblieben, zusätzlich war später das Zweihandfischen auf Lachs hinzugekommen. Wenn man den gebürtigen Hann-Mündener allerdings fragte, ob das Kochen oder Fischen an erster Stelle steht, kam er in Erklärungsnotstand. „Beides!“ Das traf es wohl am besten.
Dabei war Claus ein echter Autodidakt, denn eine „richtige“ Kochausbildung hatte er nie genossen. Aber ist gutes Kochen tatsächlich eine Frage der Lehre? Das Talent vererbte ihm nach eigenen Aussagen die Oma, allerdings hatte Claus in den vergangenen 30 Jahren (!) eine Art fortwährendes Fernstudium absolviert und sich das Kochen auf hohem Niveau selbst beigebracht. Dabei hatte er sich schon von manchem gelernten Koch ein anerkennendes „Daumen hoch“ erarbeitet. Alfons Schubek, Johann Lafer, Jamie Oliver und natürlich Tim Mälzer mit seiner lockeren Art waren seine größten Vorbilder. Regelmäßig arbeitete Claus als Gast- oder Show-Koch in verschiedenen Restaurants und hat schon bis zu 150 Gäste an einem Abend bekocht. Seine liebsten Gäste waren aber seine Frau Andrea und alle Freunde, die er mit großer Freude zu sich nach Hause einlud und mit tollen Kreationen verwöhnte.
Schon oft wurde ihm nahe gelegt, doch mal ein Kochbuch zu schreiben. Voilá, hier isses!