Das Nahrungsspektrum der Meerforelle

Um eine schöne Meerforelle zu überlisten, ist die kenntnisreiche Auswahl des passenden Köders hilfreich. Dazu gehört ein grundlegendes Verständnis für Nahrung und Fressverhalten  unseres Zielfisches.

Dieses Wissen ist nicht nur für den Fliegenfischer, der hier ein weites Spektrum für Fliegenmuster entwickeln kann, sondern ebenso für den Spinnfischer von Interesse.
Das Verständnis für das Nahrungsspektrum, sowie dessen Vorkommen und Verhalten, kann in vielen Situationen zu einer erfolgreicheren Fischerei führen.
Die Nahrungspalette der Meerforellen im Meer ist sehr breit gefächert und den größten Teil des Jahres über auch reichhaltig vorhanden.

Dieser Nahrungsreichtum macht es möglich, dass die Meerforelle schneller abwächst und deutlich größer wird als die Bachforelle.
Hierbei kann das Nahrungsangebot durchaus unterschiedlich sein. In der Nord- und Ostsee ist das Angebot viel größer als z.B. an der norwegischen Atlantikküste. Das erklärt auch, dass die norwegische Meerforelle im Durchschnitt deutlich kleiner ist als die Forelle der Ostsee. Es liegt allein am unterschiedlichen Angebot an erreichbarem Futtergetier und nicht etwa aufgrund von genetischen Unterschieden.



Grundsätzlich ist die Meerforelle dabei nicht wählerisch und sie kann sich schnell auf ein vorhandenes und sich veränderndes Nahrungsangebot einstellen.
Neben den erwarteten und bekannten Nahrungsgetier wie:

- Fische (Hering, Sandaal, Sprotten, Stichlinge, Grundeln u.s.w.),

- Seeringel- und Wattwürmer,

- Garnelen / Mysiden und

- Tangläufern

lassen sich im Magen von Meerforellen auch eher unerwartete Nahrung finden:

- Tintenfisch, der bei widrigen Strömungsverhältnissen aus dem
  Skagerrak ins Kattegat und bis in die westliche Ostsee gedrückt
  werden kann

- Bis zu 35cm lange Aalmuttern sowie Frösche und Muscheln

- Land-/Fluginsekten



Auch wenn die Meerforelle auf ein breites Nahrungsspektrum eingestellt ist, kann es Situationen geben, wo die Fische auf bestimmte Futtertiere fixiert sind und auf ein anderes Nahrungsangebot kaum ansprechen.

In der Regel geschieht dies, wenn z.B. Seeringelwürmer oder Tangläufer in der Nahrungskette dominieren und alternatives Futtergetier kaum vorkommt. Kann der Angler sich hierauf aktiv einstellen, so wird dies den Fangerfolg entscheidend beeinflussen.

Damit ist nicht gesagt, dass in einer Situation, in der die Meerforelle z.B. auf Tangläufer (wie zeitweise in Südschweden) fixiert ist, mit anderen Ködern, die z.B. einen Sandaal imitieren, nichts fängt. Aber es wird deutlich schwieriger werden, als wenn man  auf das richtige Muster gesetzt hätte.

Es ist also wichtig, beurteilen zu können, welches Nahrungsangebot in dem Gebiet dominiert, das man befischen möchte. Dazu kommt, dass dies naturgemäß auch von der Jahreszeit und durchaus auch kurzfristig von Wetter- und Strömungsverhältnissen abhängig sein kann.

Die nachfolgenden Videos geben einen tollen Eindruck über das Nahrungsspektrum der Meerforelle und was sich so alles unter der Wasseroberfläche im Küstenbereich tut.

Das komplette Nahrungsspektrum der Meerforelle wird umfassend in dem Strategiebuch "Küste" vorgestellt. So umfassend wurde dies bisher noch nir in der deutschsprachigen Literatur vorgestellt. Die anschaulichen
Schilderungen geben ganz neue Einblicke und sind sehr praxisorientiert, so dass man sehr viel für eine erfolgreiche Strategie an der Küste ableiten kann.
 


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